Kaum zu glauben, aber (immer noch) wahr: Plant man seine Route mit Garmin MapSource als Track und möchte sie danach übertragen, darf der Track nicht mehr als 500 Punkte haben. Wehe dem, der den Fehler nicht bemerkt, bei der Übertragung wird der Rest einfach abgeschnitten, lediglich das GPS spuckt eine kurze Meldung aus, die man in der Regel nicht sieht. So kann es passieren, dass man mitten in der Pampa steht und der Track-Back zu Ende ist, obwohl sich das Ziel noch in weiter Ferne befindet. Ärgerlich ist da kein Ausdruck. Es gibt aber mehrere Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, genaugenommen gibt es sogar drei Möglichkeiten mit diversen Vor- und Nachteilen, die hier erläutert werden.

Das Ausgangsszenario: Geplant ist eine Strecke von Köln nach Koblenz mit Google Maps, die dann wie hier beschrieben nach MapSource importiert wurde. Nun allerdings besteht der Track aus 881 Punkten und muss daher zusammengestaucht werden.

zu viele Trackpoints

Möglichkeit 1
MapSource verfügt selbst über eine Möglichkeit, Tracks zusammenzustauchen bzw. sinnvoll zusammenzufassen und "unwichtige" Punkte zu löschen. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf den Track und wählt im Menü "Eigenschaften von Track…". Im nun offenen Fenster wählt man "Filter…", ein weiteres Fenster öffnet sich. Hier wählt man im oberen Teil "Gesamten Track" und im unteren Teil "Maximale Punktzahl". Die Punktzahl legt man bei 500 fest. Nach zweimaliger Bestätigung mit "OK" hat der Track genau 500 Punkte oder sogar weniger.

Punkte zusammenstauchen Vorteil dieser brachialen Methode: Sie ist unglaublich schnell. Allerdings sollte man beachten, dass die Strecke nun nicht mehr so hoch aufgelöst ist, wie dies vorher der Fall war. Ob sich der Effekt bemerkbar macht, oder überhaupt nicht zu spüren ist, liegt sicherlich daran, wie viele Punkte eliminiert wurden und andererseits an der Beschaffenheit der Strecke. Ich persönlich meide diese Methode allerdings.

 

Möglichkeit 2
Wenn eine Strecke nicht als einzelner Track ins Garmin passt, dann spielt man halt zwei oder mehr Tracks ein. Praktischerweise lässt sich ein Track sehr leicht teilen. Zuerst wählt man einen Track mit der linken Maustaste aus, er wird im Kartenfenster gelb hervorgehoben. Danach wählt man im Menü "Extras" – "Track teilen". Fährt man nun mit der Maus über den gelben Track, erscheint ein Teil in Blau. Beim Klick wird der Track an dieser Stelle geteilt. Links erscheinen nun zwei Tracks.

 Track teilen

Man sollte noch einmal kontrollieren, dass die geteilten Stücke nun alle wirklich weniger als 500 Wegpunkten haben. Das Teilen des Tracks kann sonst mit "Bearbeiten" – "Rückgängig" wieder rückgängig gemacht werden. Eine in der gefühlten Hälfte geteilte Strecke heißt nicht, dass die Trackpunkte gleichmäßig verteilt werden! Außerdem ist es keine schlechte Idee, die Namen der Tracks nun umzubenennen und durchzunummerieren, damit man sie unterwegs schnell wiederfindet. Auch hier Vorsicht: Die Nummern IMMER ZUERST nutzen, aus "KoelnKoblenz" wird "01KoelnKoblenz" und "02KoelnKoblenz". Ist der Name nämlich zu lang, kürzt das Garmin GPS ihn einfach und schneidet dann schnell die Nummern ab.

Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand: Der Track ist unverändert mit hoher Auflösung ins Gerät gelangt, allerdings muss man unterwegs anhalten und nach Ablauf des vorherigen Trackbacks einen neuen wählen. Das geschieht je nach Gelände alle 50 Kilometer, ich kann damit leben.

 

Möglichkeit 3
Diese Möglichkeit ist die eigentlich abgefahrenste: Man benennt den Track einfach in "ACTIVE LOG" (ohne Anführungszeichen und alles groß geschrieben) um.

ACTIVE LOG umbenennen Danach passt der Track auch mit mehr als 500 Punkten in einem Rutsch ins Gerät, wie viele Punkte er dann verarbeiten kann, weiß ich nicht, aber es sind vehement mehr! Dieser Track lässt sich dann als Trackback nutzen. Allerdings hat die Sache zwei Haken: Zum einen überschreibt man beim Transfer OHNE NACHFRAGE seinen vorhandenen ACTIVE LOG, daher Vorsicht! Zum zweiten kann man während des Trackbacks des ACTIVE LOG keine Trackaufzeichnung der tatsächlich gefahrenen Tour machen. Damit fällt diese Methode für mich aus. Dennoch ist es interessant, dass das Garmin grundsätzlich durchaus mehr als 500 Punkte pro Track beherrscht.

Welche Methode auch immer Anwendung findet, muss jedem selbst überlassen bleiben. Dennoch wünsche ich viel Spaß und appelliere an Garmin, diese überholte Beschränkung endlich aufzuheben.

Weitere Möglichkeiten? Dann bitte in die Kommentare posten, ich lerne immer gerne dazu!

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