Wenn es regnet, ist das ärgerlich für jeden Veranstalter von Volksläufen. Klar, da kann man nichts machen. Das Publikum ist nicht mehr motiviert, stundenlang die ihnen größtenteils unbekannten Läufer anzufeuern, geschweige denn, die Strecke auch an vom Start entfernten Punkten zu säumen. Dass die übrigen Zuschauer selbst im Start- und Zielbereich allerdings so wenig „klatschfreudig“ waren, verwunderte dann doch.
Der Start des Brückenlaufs um 10 Uhr verlief besser als gedacht. Durch eine kurze Verengung – beabsichtigt oder nicht – direkt vor der Zeitmessung, kam es auf dem engen Auslaufkanal und der Drehbrücke nicht zu extremen Verstopfungen. Dennoch hätte es enorm geholfen, den Startkanal in unterschiedliche Zonen mit angestrebten Zielzeiten einzuteilen. Denn so mischten sich fröhliche 100-Minuten-Läufer zwischen 70-Minuten-Läufer. Dass dies gerade am Start unschöne Szenen gibt, sollte jedem klar sein.
Auch das Verbot von MP3-Playern ist nicht besonders förderlich für den Laufsport. Ich verstehe die Problematik und tendiere auch dazu, bei Veranstaltungen dieser Art die Kopfhörer zuhause zu lassen. Aber es gibt viele Läufer, die immer und überall zu Musik laufen und diese Gewohnheit gerne auf die Laufstrecke übernehmen. Wenn ein Verbot dazu führt, dass Läufer sich nicht anmelden, dann ist das schade, besonders bei einem Volkslauf, der schon aufgrund seiner Beschaffenheit alles andere als ein „Leistungslauf“ für Spitzensportler ist. Jeder soll so laufen, wie er will, wenn er überhaupt läuft. Das sollte auch der Hauptsponsor, immerhin eine Krankenkasse, so sehen.
Die Strecke selbst ist schön, war gut abgesperrt und unterhaltsam, auch wenn sich naturgemäß der Lauf zwischen den Brücken ziemlich zieht. Mindestens einen Treppenaufgang hätte man vermeiden können, auch wenn man dafür einige Meter mehr in Kauf hätte nehmen müssen. Immer musste keine Wendeltreppe bewältigt werden. Ein kurzer Regenschauer erwischte nur die Zuschauer am Schokoladenmuseum, aber nicht die Läufer auf der Strecke, die zu diesem Zeitpunkt nördlich vom Regen liefen.
Im Ziel war die Verpflegung toll, aber – und das ist wirklich ein riesiger Kritikpunkt – es war eiskalt! Bei einer solchen Wetterlage, einem 15km-Lauf und einem Standort, an dem immer ein Wind weht, müssen auf jeden Fall „Müllsäcke“ zum Anziehen verteilt werden! Das ist keine Nettigkeit, sondern absolute Pflicht. Ein Körper, der noch auf voller Leistung läuft, kühlt in wenigen Augenblicken massiv aus. Ja, das hier ist kein Marathon, bei dem der Erschöpfungszustand größer ist. Und dennoch war mir nach wenigen Minuten eiskalt, alleine war ich damit nicht.
Die Ergebnisse zum DKV Brückenlauf 2014 lassen sich hier abrufen. Mehr als die Zielzeit gibt es leider nicht – Zeitnehmer-Matten unterwegs gab es keine.
Zusammengefasst war der Brückenlauf ganz nett, mit meinem persönlichen Ergebnis von 1:13:11 bin ich zufrieden, aber der Lauf hat noch ein gewaltiges Potential nach oben. Vielleicht schaue ich mir ihn im nächsten Jahr nochmals an, vielleicht aber wandere ich auch zum „Ringlauf“ ab, der zumindest dieses Jahr am gleichen Tag stattfand. Wir werden sehen.
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